Gerhard Richter, 14.1.18, 2018
© Gerhard Richter 2020 (08022020)

Gerhard Richter. Neue Zeichnungen 2017 bis 2020

Mit der Ausstellung präsentiert das Gerhard Richter Archiv erstmals 70 neue Bleistiftzeichnungen von Gerhard Richter, die nach einer längeren Arbeitspause entstanden sind. Bei den Werken handelt es sich um kleinformatige abstrakte Kompositionen, die durch die teilweise ergänzende Verwendung von Farbstiften eine neue Qualität gewinnen.

  • Laufzeit 08.02.2020—16.08.2020

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Zeichnungen begleiten das malerische Werk von Gerhard Richter bereits seit 1964. Die ab 1976 entstandenen Blätter lehnen sich vor allem an das komplexe Formenrepertoire der parallel entstehenden Abstrakten Bilder an und zeichnen sich durch ihre individuellen Formate und den erstmaligen intensiven Einsatz von farbigen Stiften aus, der diesen Blättern seine spezifische, malerische Anmutung verleiht. Richter selbst stand der künstlerischen Gattung der Handzeichnung immer kritisch gegenüber. Ebenso wie er die traditionellen druckgrafischen Techniken der Radierung oder der Lithografie stets vermieden hat, empfindet er diese als zu sehr von einer kunsthandwerklichen Geschicklichkeit und Ästhetik geprägt. In seinen Arbeiten auf Papier hat er gegen diese traditionellen Qualitäten des Mediums immer angearbeitet. So entstanden seine ersten Aquarelle von 1977/78 auf dünnem, liniertem Schreibpapier, das sich unter dem Auftrag der Wasserfarben auffällig wellte, was von Experten als ein grober technischer Mangel angesehen wird.

Gerhard Richter, 27.11.2018, 2018
© Gerhard Richter 2019 (25102019)
Gerhard Richter, 27.11.2018, 2018 Bleistift auf Papier, 230 x 230 mm, Leihgabe aus Privatbesitz, Staatliche Kunstammlungen Dresden, Gerhard Richter Archiv

Impressionen

Die neuen, im Albertinum ausgestellten Exponate

Die neuen, im Albertinum ausgestellten Exponate sind mit Tagesdaten zwischen dem 5.11.2017 und dem 15.5.2019 betitelt, die zwar nicht den exakten Entstehungstagen entsprechen, sie aber in mehrere Werkblöcke gliedern. Dass die neuen Arbeiten in Sonderformate zugeschnitten sind, unterscheidet sie ebenfalls von früheren abstrakten Graphitzeichnung Richters, die alle in standardisierten DIN-Formaten gehalten wurden. Die markanteste Neuerung ist jedoch der Einsatz von Farbstiften und Fettkreiden, die den jeweiligen Kunstwerken eine zusätzliche Dimension und Komplexität verleihen.

Gerhard Richter, 12.1.18, 2018
© Gerhard Richter 2020 (08022020)
Gerhard Richter, 12.1.18, 2018 Bleistift und Farbstift auf Papier, 14,2 x 20,2 cm, Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Während Richter bei den

Während Richter bei den Abstrakten Bildern durch die Verwendung des Rakels dem Zufall großen Raum im Entstehungsprozess der Gemälde zugesteht und das endgültige Werk in einem wechselhaften Prozess von „trial and error“ entstehen lässt, bleibt diese Eigengesetzlichkeit des Zufalls aus der Arbeit an den kleinformatigen Zeichnungen ausgeschlossen. Die Blätter erfordern dadurch eine gesteigerte Konzentration. Jeder Strich muss hier überlegt ausgeführt, jede Form bewusst gesetzt, keine Gestaltung oder Komposition ausgedacht erscheinen, um im Ergebnis, wie Richter es 1986 für seine Malerei formulierte, trotzdem alles zu erhalten: Idee, Form, Gestaltung und Komposition.

Gerhard Richter, 27.11.2017 (2), 2017
© Gerhard Richter 2020 (08022020)
Gerhard Richter, 27.11.2017 (2), 2017 Bleistift und Farbstift auf Papier, 21 x 18 cm, Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

impressionen

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